Am Samstag, 25.03.2017, fand in der Gemeindehalle in Rudersberg die Landesmeisterschaft der Hauptgruppe D-A Standard statt. Vom TSC Sibylla Ettlingen gingen vier Paare an den Start, um sich mit den anderen Paaren ihrer Klassen aus Baden-Württemberg zu messen und den Landesmeister der jeweiligen Klasse zu küren.

Pünktlich um 10:30 Uhr startete Turnierleiterin und TBW-Sportwartin Petra Dres das mit 14 Paaren besetzte Turnier der Hauptgruppe D Standard. Vom TSC Sibylla mit dabei waren Nina Kegreis und Moritz Höll und Leonie Stieber und Josef Reiß. Beide Paare hatten sich mit zusätzlichem Training gut auf diese Meisterschaft vorbereitet und nicht nur Kondition aufgebaut, sondern auch Technik und Ausstrahlung auftrainiert und verfeinert.

Nina und Moritz starteten selbstbewusst und souverän in das Turnier und zeigten eine saubere Vorrunde. Im Feld der 14 Paare reichte diese Leistung leider nicht für die nächste Runde. Nach dem Ausscheiden flossen bei Nina Tränen der Enttäuschung, da es trotz der intensiven Vorbereitung auf dieses Turnier nicht für die vorderen Plätze gereicht hatte und sich die beiden doch mehr erhofft hatten. Es spricht aber für die Steh-auf-Qualitäten des Paares, dass noch am gleichen Tag die nächsten Trainingsschwerpunkte festgeklopft und die nächsten Turnierstarts besprochen wurden

Leonie und Josef starteten nicht ganz so souverän in das Turnier. Den beiden jungen Tänzern, die sich parallel zu den Vorbereitungen für dieses Turnier auch auf ihre Abiturprüfungen Ende April vorbereiten, waren die Aufregung und der Respekt vor ihrer ersten Landesmeisterschaft in ihrem insgesamt erst dritten Turnier deutlich anzumerken. Von Tanz zu Tanz steigerten Leonie und Josef jedoch ihre Leistung, gewannen an Souveränität und konnten die Wertungsrichter davon überzeugen, sie mit in die nächste Runde zu nehmen.

Im Semifinale dieses Turniers zeigten Leonie und Josef eine deutlich solidere Leistung als in der Vorrunde. Nicht nur der Langsame Walzer sah deutlich entspannter und rhythmischer aus, auch der Tango hatte mehr Biss und der Quickstep floss federleicht durch den Raum. Mit dieser Leistungssteigerung katapultierten sich Leonie und Josef zu ihrer eigenen Überraschung in ihr erstes Finale und damit gleichzeitig in das Finale einer Landesmeisterschaft! Im Finale hieß es dann nochmals Zähne zusammenbeißen und sich gegen die sechs anderen Paare dieses Finals zu behaupten. Mit einer weiteren Steigerung ihrer tänzerischen Leistungen – deutlich freier, entspannter und lockerer – behaupteten sich die beiden in dem Finale. Mit einem hervorragendem vierten Platz im Langsamen Walzer und je einem sechsten Platz in Tango und Quickstep reichte es am Ende für den guten sechsten Platz im 7er-Finale dieser Startgruppe.

Leonie und Josef können mit diese Ergebnis sehr zufrieden sein: Sie konnten auch unterm dem Stress eines so hochrangigen Turniers annähernd ihre Trainingsleistungen abrufen und neben einer tollen Erfahrung nicht nur das Gefühl eines Meisterschaftsfinals mitnehmen, sondern auch ihre erste gültige Platzierung und eine Menge Punkte für den Aufstieg in die nächsthöhere Startklasse. Darüber wurde allen ihr Potential und ihre Ambitionen, in dieser Klasse vorn mitzutanzen, sichtbar.

Der Club gratuliert diesen beiden jungen Tänzern herzlich zu ihrem tollen Erfolg und drückt für die nun anstehenden Abiturprüfungen fest die Daumen.

Im anschließenden Turnier der Hauptgruppe C Standard waren die Sibylla-Paare Nathalie Bechtold und Daniel Merkel und Yvonne Pfalzgraf und Stephan Lauinger am Start. Auch diese beiden Paare hatten sich mit regelmäßigen Powertrainings und Privatstunden auf diese Landesmeisterschaft vorbereitet.

Nathalie und Daniel zeigten in der Vorrunde des 16-Paar-starken Turniers eine solide Leistung und zogen in das Semifinale des Turniers ein. Aufgrund krankheitsbedingter Trainingsdefizite – Nathalie hatte sich in der Vorbereitungszeit eine Virus-Grippe eingefangen – war für das junge Paar in dieser Runde Schluss. Die Enttäuschung war nach den vorangegangenen Finalergebnissen natürlich groß, hatte man sich doch mehr erhoffen dürfen – bei ruhigerer Betrachtung mit etwas Abstand allerdings mussten die beiden dann schon einsehen, dass dazu körperliche Gesundheit und Fitness notwendig gewesen wäre. Also: Auf ein Neues, ihr beiden!

Für Yvonne und Stephan war diese Meisterschaft das erste Turnier ihrer gemeinsamen Tanzpartnerschaft – beide hatten bereits mit anderen Partnern Turniererfahrung gesammelt. Für Yvonne war diese Meisterschaft überdies auch ein kompletter Neueinstieg in die Standardsektion: Sie musste innerhalb von 8 Wochen alle Grundelemente der vier Tänze der C-Klasse (Langsamer Walzer, Tango, Slowfox und Quickstep) erlernen, dazu die in dieser Klasse erwartete Technik und Bewegung. Gemeinsam mit den anderen Paaren des Clubs hatten sich die beiden deshalb im vom Club organisierten Zusatztraining intensiv auf diese Meisterschaft vorbereitet. Darüber hinaus galt es auch ganz banale „Nebensächlichkeiten“ zu organisieren, z.B. für den Herrn und die Dame noch die passenden Outfits für die C-Klasse zu organisieren. In Rekordzeit ließ sich Stephan daher Body, Weste und Krawatte liefern und anpassen; die größte Herausforderung stellte dabei die Farbe der Krawatte dar, denn bis kurz vor dem Turnier besaß Yvonne noch kein Kleid. Dank einer glücklichen Fügung ergab es sich, dass die ehemalige Sibylla-Sportwartin Stefanie Gielen ihr C-Kleid innerhalb des Clubs weiterverkaufen wollte. Nach einer Anprobe, einem Probetanzen und Gesprächen mit den Clubkameraden (und vor allem –innen) entschied sich Yvonne noch am selben Tag für das Kleid, sodass die Outfitfrage für die Meisterschaft geklärt war – grüne Krawatte!

Dann, am Montag vor der Meisterschaft, erhielt Yvonne eine Schreckensnachricht: Stephan war krank – virale Bindehautentzündung, ansteckend! Die Teilnahme an der Meisterschaft stand auf der Kippe. Da Stephans Zustand sich im Laufe der Woche ein wenig besserte, raffte er sich auf und zog noch stark angeschlagen und mit tränenden Augen die Landesmeisterschaft durch. Die Nerven beider Tänzer und die angeschlagene Gesundheit Stephans machten den Ambitionen dieses Paares jedoch einen Strich durch die Richtung – für die beiden war nach der Vorrunde in dem sehr starken C-Feld leider Schluss.

Yvonne und Stephan konnten aber vor allem wegen dieser „Steher-Qualitäten“ auf ihre Leistung stolz sein und werden nach vollständiger Genesung intensiv weitertrainieren, um zukünftig die C-Klasse aufmischen zu können.

Als Schlachtenbummler und zur lautstarken Unterstützung der vier Paare waren vom Verein Sportwartin Tatjana, Vorstands-Kollege und Trainer Rudi und Pressewartin Franzi anwesend, dazu waren ein halbes Dutzend Familienmitglieder der startenden Paare  und Vereinsmaskottchen Dancelot mit nach Rudersberg gereist und hatten den Starts der vier Paare einen kollegialen und familiären Rahmen gegeben – typisch Sibylla halt!