Es war schon etwas Besonderes, was sich der TSC Sibylla für sein 25-jähriges Jubiläum ausgedacht hatte: In einer tänzerischen Zeitreise sollte die Geschichte des Tanzes vom Mittelalter bis zur Gegenwart in Bild, Film und Ton gezeigt werden, immer wieder unterbrochen von „Live Acts“ aus verschiedenen Gruppen des Clubs, die in passenden Kostümen die Tänze darboten. Mehrere Monate lang hatten die verschiedenen Gruppen alles einstudiert und geprobt, und als das knapp dreistündige Nachmittags-Programm, moderiert von Club-Chef Rudi Gallus-Groß, absolviert war, war die Begeisterung der 350 Gäste einhellig.
Neben den Tänzerinnen und Tänzern, die die Shows einstudierten, hatte das „Zeitreise-Team“ unter der Leitung von Anette Groß und Daniel und Stefanie Jakobs historische Fakten recherchiert, gesammelt und ausgewertet und dann alles zu einer über den Beamer ablaufenden Präsentation zusammengefasst: Bilder, Musikstücke, Ton-Kommentare und Filme zu den verschiedenen Zeitepochen leiteten auf einer großen Leinwand auf der Bühne der Stadthalle die jeweiligen Vorführungen ein und bildeten einen Rahmen, der dieser dem Publikum näher brachte.

Aber bevor diese Reise begann, durften zur Eröffnung die Jüngsten zeigen, was sie gelernt hatten: Zwischen 7 und 12 Jahre alt sind die Hiphop-Kids, zwischen 13 und 15 Jahren die Mädchen in der zweitältesten Gruppe. Und was sie zeigen, war vom Feinsten: Abwechslungsreiche Choreographien mit pfiffigen Ideen und viel Bewegungsqualität und Musikalität – das Publikum war sichtlich angetan von dieser Eröffnungsshow unserer jüngsten Sibyllanerinnen, einstudiert von ihrer Trainerin Ludmila Koltsov.
Aber bevor diese Reise begann, durften zur Eröffnung die Jüngsten zeigen, was sie gelernt hatten: Zwischen 7 und 12 Jahre alt sind die Hiphop-Kids, zwischen 13 und 15 Jahren die Mädchen in der zweitältesten Gruppe. Und was sie zeigen, war vom Feinsten: Abwechslungsreiche Choreographien mit pfiffigen Ideen und viel Bewegungsqualität und Musikalität – das Publikum war sichtlich angetan von dieser Eröffnungsshow unserer jüngsten Sibyllanerinnen, einstudiert von ihrer Trainerin Ludmila Koltsov.

Nun begann die Zeitreise, und sie begann im Mittelalter mit einem historischen Bogen vom höfischen Tanz bis zum dörflichen Tanzfest und bereitete den „Live-Act“ der ersten Gruppe vor: Sechs junge Paare in mittelalterlichen Kostümen zeigten einen Kontra-Tanz, den die ehemalige Sibylla-Trainerin Dorothee LeMaire mit den jungen Menschen einstudiert hatte und der in gemessenen Schritten mit höflichen Verbeugungen und vornehmen Gruß-Gesten zelebriert wurde.

Der nächste Teil der Zeitreise führte das Publikum ins 19. Jahrhundert bis zum Wiener Kongress, der Anlass bot, den damals als „unzüchtig“ aufgefassten Wiener Walzer in einer interessanten Variation darzubieten: 16 ältere Mitglieder aus den Sibylla-Gruppen „Tanzen im besten Alter“ boten den Wiener Walzer in einer von Sibylla-Trainerin Marion Berger einstudierten Reihenformation in der Saalmitte dar, und sechs Turnierpaare in Turnierkleidern rundeten die Darbietung gegen Ende mit einem Turnier-Walzer um diese Gruppe herum ab.

Eine weitere Zeitreise-Etappe führte das Publikum über die Jahrhundertwende zu den Tänzen der 20er Jahre und sorgte mit den eingebetteten Tänzen wie „Shimmy“ oder „Black Bottom“ für Kurzweil und viele Lacher. Faszination trat ein, als „Maestro Alfredo und seine Partnerin Donna Rosa“ zu Original Schellack- Platten auf ihrem Original-Grammophon (!) den Rheinländer, Boston, Tango und Foxtrott der 20er Jahre aufleben ließen. Hinter den beiden Künstlernamen verbargen sich die Club-Mitglieder Gerd und Bärbel Biehler, erfahrene Trainer und erfolgreiche Turniertänzer.

„Swing tanzen verboten“, hieß es in der Nazizeit, und wie sich das Tanzen unter dem Verbot eines repressiven Systems anfühlen musste, zeigte eine eindrucksvolle Straßenszene von Tänzerinnen und Tänzern quer durch alle Gruppen des Vereins: Zufällig trifft man sich, Swing-Musik erklingt und man tanzt, erst zurückhaltend und vorsichtig, dann immer freier und froher, bis eine schrille Polizeipfeife den Tanz abrupt beendet und die Menschen in alle Richtungen davon eilen.

Mit einem erneuten Zeitsprung befand sich das Publikum dann schon in den 50er Jahren: Eine knallrote Vespa stand auf dem Parkett, Mädels in Petticoats betraten die Bühne, um die „braven“ Jungs in Hemd und Krawatte und die „bösen“ Jungs in Lederjacken und Jeans zur Tanzstunde abzuholen. Die Tanzlehrer Rainer und Andrea Griesbaum baten zum Tanz, und zu dem Schlager „Wenn Teenager träumen“ von Peter Kraus wurde ein „Two-Stepp“ oder Blues, zu Margot Eskens „Cindy“ eine typische Carrée-Rumba der Zeit mit viel Begeisterung und augenzwinkerndem Spaß aufs Parkett gelegt.

Mit der letzten filmischen Zeitreise wurde das Saalpublikum dann mit den tänzerischen Entwicklungen bis zur Geburtsstunde des TSC Sibylla Ettlingen vertraut gemacht, und ab dann zeigte der Club, wie hoch der aktuelle Leistungsstand der Sibylla-Gruppen im 25. Jahr seines Bestehens ist: Die Lateingruppe bot einen Leistungs-Querschnitt von der einfachen, aber gekonnt umgesetzten Basic-Rumba der Vorturnier und Turnierpaare bis zur exzellenten Latein-Show ihrer Trainer und S-Klasse-Tänzer Johann Deter und Viktoria Aidel, die „großen Mädels“ der Hiphop-Gruppen des Vereins zeigten zwei neu entwickelte Choreographien ihrer Trainerin Ludmila Koltsov, darunter zum ersten Mal den „Lady Style“, eine sehr feminine Hiphop-Interpretation, die das Club- Angebot seit einigen Monaten abrundet und die den Gästen in der Stadthalle gut gefiel.

Die letzten beiden Vorführungen des Nachmittags waren die abschließenden Highlights des Programms: In eine Choreographie aller jungen Hobby und Leistungspaare zu „Murder on the Dancefloor“, die bei einem Workshop mit TBW-Ausbilder Bernd Junghans entstanden ist, kombinierten die Tänzerinnen und Tänzer einen schnellen Line-Dance mit einem Vierer-Cha-Cha-Cha; in einer kleinen Zugabe kamen dann viele Hobby-Paare des Clubs hinzu, so dass am Ende an die 80 Sibyllaner in Vierergruppen die trickreiche Cha-Cha-Cha-Choreographie aufs Parkett brachten.

Die größte und leistungsstärkste Gruppe des Vereins bildete den Schlussakkord der Veranstaltung: Die Standard-Turniergruppe, die überaus erfolgreich in den letzten Jahren auf den verschiedenen Turnieren in Süddeutschland abschnitt. Dass dieser Erfolg nicht von ungefähr kommt, zeigte ihre Standard-Show: Zu Gänsehaut-Musik brachten sie einen fast 5 Minuten langen Formationsauftritt auf das Parkett, in der Wiener Walzer, Langsamer Walzer, Tango und Quickstepp von acht Paaren synchron in Reihen und Linien miteinander, gegeneinander und umeinander herum getanzt wurden – eine technische Meisterleistung und ein optischer Augenschmaus zugleich, den die beiden Standard-Trainer Anette Groß und Rudi Gallus-Groß mit ihren Paaren zusammen an vielen, vielen Wochenenden entwickelt und einstudiert hatte.
Oberbürgermeister Johannes Arnold zeigte sich ebenso wie TBW-Präsident Wilfried Scheible angetan von dem Zeitreise-Konzept und seiner gekonnten Umsetzung, und die sachkundige TBW-Breitensportwartin Maritta Böhme konnte sich nicht erinnern, je eine solch ambitionierte Jubiläums-Show bei einem Vereinsjubiläums gesehen zu haben.
